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Ohne Strom geht nix: Gut gerüstet für alle Fälle

München, 21. Januar 2020. Natürlich wird eine höchst effiziente Stromversorgung für unser neues SDC Datacenter groß geschrieben und wir setzen dabei auf regenerative Energiequellen. Doch ganz ohne Strom geht natürlich in einem Rechenzentrum gar nichts und deshalb gehen wir auf Nummer sicher: Unsere USV-Anlage ist nicht nur großzügig ausgelegt, sondern wurde auf Herz und Nieren getestet.

Test der USV Anlage

Sicherheit und Verfügbarkeit sind wesentliche Anforderungen an ein modernes Rechenzentrum. Für Sicherheit sorgen etwa Videoüberwachung, Bewegungsmelder und ein Einbruchmeldesystem. Verfügbarkeit lässt sich herstellen, indem wichtige Komponenten doppelt vorgehalten werden und bei einem Ausfall eine Komponente die Aufgaben der anderen nahtlos übernimmt. Bei Servern und Netzwerkkomponenten definiert man dafür Failover-Szenarien oder man lässt zwei identische Geräte in einer Hot-Standby-Konfiguration laufen.

Doch gleichgültig wie ausgeklügelt diese Notfallszenarien auch aufgebaut sein mögen, eines haben alle gemeinsam: Ohne Strom geht gar nichts mehr. Deshalb ist es für ein hochverfügbares Rechenzentrum wie unser SpaceNet Datacenter erforderlich, bereits beim Bau eine lückenlose Stromversorgung mit zu planen.

Zuverlässige Anbindung ans Energienetz

Es fängt schon bei der Wahl des Standorts an: Ist dort eine leistungsfähige Stromversorgung gewährleistet? Bei unserem Standort Kirchheim konnte diese Frage klar mit „Ja“ beantwortet werden. Von unserem Energieversorger kommen drei Mittelspannungsschienen mit jeweils 20 kV. Zwei der Leitungen führen in den Mittelspannungsschaltkasten und gehen von dort mit einer Leitung weiter in unsere eigene Mittelspannungsstation. Die dritte Leitung geht direkt dorthin.

Von den nachgelagerten Transformatoren werden die angelieferten 20 kV auf 400 V transformiert und in die Powermodule geleitet. Von dort fließt der Strom mit 400 V und in drei Phasen in die Unterverteilungen im Rechenzentrum. Am Rack selbst liegen je nach Kundenwunsch 230 oder 400 Volt an.

Die Anforderungen an das Stromkonzept ergeben sich aus der angestrebten Zertifizierung nach DIN EN 50600 Verfügbarkeitsklasse 4 – die höchste vergebene Verfügbarkeitsklasse, die wir im SDC bieten. Um sie zu erreichen, wird nicht nur im Normalbetrieb alles doppelt redundant vorgehalten, sondern auch während der Wartung läuft nie eine Komponente alleine ohne Rückversicherung.

Gerüstet für den Fall der Fälle

Auch bei der internen Stromversorgung ist im SDC dafür gesorgt, dass diese jederzeit sicher ist. Es kommen dafür „unterbrechungsfreie Stromversorgungen“, sogenannte USV-Anlagen, zum Einsatz. Diese Anlagen sind mit Batterien bestückt, die im Notfall die erforderliche Energie bereitstellen – ähnlich wie eine Powerbank für ein Smartphone. Allerdings ist beim Smartphone leicht ersichtlich, wie lange die eigene Energie noch reicht und wann der Ersatzakku einspringen muss. Die Herausforderung beim Rechenzentrum sieht anders aus: Es ist nicht vorhersehbar, wann der Strom ausfallen wird, daher müssen die Akkus immer vollgeladen sein.

Alleine das ist schon ein enormer organisatorischer Aufwand und stellt erhebliche Anforderungen an Qualität und Zuverlässigkeit der USV-Anlage. Diese wird daher umfassend getestet, bevor sie in unserem SDC verbaut werden darf.

Ein Test vor der Installation reicht aber nicht. Schließlich muss die Anlage jederzeit bereit sein, einzuspringen. Dazu werden im laufenden Betrieb laufend Selbsttests durchgeführt. Und selbst zum Lebensende der Batterien nach zwölf Jahren müssen sie, auch im Wartungsfall am heißesten Tag im Jahr, unter Volllast des Rechenzentrums noch zehn Minuten Strom liefern.